Technische Voraussetzungen im Aquascaping
Für ein attraktives Aquarium mit üppigem Pflanzenwuchs sollten ein paar Dinge beherzigt werden. Die Pflanzen im Becken benötigen alle Nährstoffe, Licht und CO2 zum Wachsen und Gedeihen. Da ein guter Pflanzenwuchs auch die Grundlage für ein Aquascape darstellt, muss man sich mit den Grundlagen hierfür vertraut machen. Im Hinblick auf die Technisierung unserer Aquarien hat sich sehr viel getan. Es steht einem eine große Vielfalt an Möglichkeiten offen, sein Becken auszustatten. Bei der Beleuchtung sollte mit mindestens 0,5 Watt pro Liter Aquarienwasser mit den Leuchtmitteln T8, T5 oder HQI gearbeitet werden. Mit dieser Beleuchtungsstärke sollte man jegliche Aquarienpflanzenarten halten können. Gestalterisch sind einem dann keine Grenzen gesetzt, da auf die gesamte Palette der Pflanzen zurückgegriffen werden kann. Viel mehr Licht ist jedoch nicht nötig und bereitet oft eher Probleme, da die Nährstoffzufuhr für die Pflanzen inkl. CO2 sehr viel schwieriger zu handhaben ist. Tendenziell kann auch weniger Licht für das Aquarium genutzt werden, jedoch sollte dann die Pflanzenwahl für das Layout an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Zum Beispiel eignen sich Moose, Cryptocoryne, Anubien oder auch Farne sehr gut für eine schwächere Beleuchtung.
Ohne das gesamte Spektrum der Pflanzennährstoffe wachsen die Pflanzen leider nicht. Je nach Leitungswasser und Fischbesatz müssen die Pflanzen die jeweils nicht verfügbaren Nährstoffe über Dünger zugeführt bekommen. Manchmal reicht bereits ein handelsüblicher Eisenvolldünger aus, um die Pflanzen mit den erforderlichen Mikronährstoffen zu versorgen. Bei stärkerer Beleuchtung kann es in einem gut bepflanzten Aquascape jedoch auch zu Mangel an den Makronährstoffen kommen, vor allem an Nitrat, Phosphat und Kalium. Hier sollte unter Umständen eine gezielte Düngung mit diesen Makronährstoffen stattfinden, damit die Pflanzen weiterhin florieren. Die CO2-Versorgung spielt für die Pflanzen eine enorme Rolle, da es den zentralen und wichtigsten Nährstoff für sie darstellt. Je mehr Licht über dem Aquarium genutzt wird, desto mehr CO2 muss man hinzuführen. In einem Aquascape haben sich relativ hohe CO2-Werte von 20 bis 30 mg/l als essentiell herausgestellt. Bei geringerer Beleuchtung kann von diesen recht hohen Werten abgewichen werden, ohne Einbußen beim Pflanzenwuchs befürchten zu müssen.
Der Bodengrund kann einen wesentlichen Beitrag zur Nährstoffversorgung der Pflanzen leisten. Wasserpflanzen können die Nährstoffe prinzipiell sowohl über die Blätter als auch über die Wurzeln aufnehmen. Bei einem vorgedüngten Substrat, wie z.B. den Soil-Substraten aus Japan, können sie auf ein reichhaltiges Nährstoffangebot im Boden zurückgreifen. Durch die Nährstoffe im Boden muss ggf. auch weniger an Nährstoffen über das Wasser verabreicht werden. Hier ist jedoch wiederum die Lichtmenge über dem Aquarium ausschlaggebend, weshalb schwächer beleuchtete Becken mit weniger Dünger auskommen als stark beleuchtete Becken. Gerade bei geringer beleuchteten Aquascapes kann bereits der nährstoffreiche Bodengrund ausreichen, um die Pflanzen mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen. Hat man sich einmal mit den technischen Modalitäten eines Aquariums auseinandergesetzt, kann man sich ganz auf die schöpferischen Bereiche konzentrieren und seiner Kreativität freien Lauf lassen.